Die Auswirkungen des demographischen Wandels und die Globalisierung stellen Kommunen im ländlichen Raum vor neue Herausforderungen.
Kommunale Zusammenarbeit über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg ist - auch in der ILE Ilzer Land – deshalb geradezu notwendig, um
Dabei steht im Vordergrund kleinen wie großen Gemeinden des Verbundes vielfältige Möglichkeiten zu eröffnen, die unterschiedlichen Ressourcen im Vereinsgebiet gemeinsam und effektiv zu nutzen und zu fördern.
Unter Berücksichtigung des Erhalts der Selbständigkeit der kommunalen Verwaltungseinheiten wird mittels der Allianz versucht, die individuelle Leistungsfähigkeit und Kompetenz zu steigern, aber auch die Potentiale der regionalen Kräfte gebündelt zu mobilisieren.
Kernwegeprojekt im Ilzer Land geht voran
Thurmansbang. Die ersten Spatenstiche in Sachen Kernweg im Ilzer Land werden wohl noch in diesem Jahr in der Gemeinde Thurmansbang erfolgen. Dazu kamen letzte Woche die Beteiligten vor Ort zusammen, um die Einrichtung der Baustelle zu besprechen. Bereits seit einigen Jahren werden Kernwege in ganz Bayern diskutiert. Die landwirtschaftliche Nutzung in der Fläche ist für unsere Kulturlandschaft nach wie vor bedeutend, es wird aber auch jedem Radfahrer und Spaziergänger deutlich, dass viele dieser landwirtschaftlichen Wege sich in schlechtem Zustand befinden. Neben Abnutzung und Belastung durch die landwirtschaftlichen Maschinen ist auch das Alter der Wege, der ursprüngliche Aufbau und die Wasserableitung Thema der Begutachtung. Gemeinsam mit einem Fachbüro hat die ILE Ilzer Land sich ein Kernwegenetzkonzept erarbeiten lassen, das nun „abgearbeitet“ werden soll. Die Wege wurden kartiert und erfasst und nun von den Kommunen in Prioritäten eingeteilt. Nach dem Pilotweg in Thurmansbang, werden nun auch in den übrigen ILE Kommunen Wege angegangen, soweit sich die Kommunen am Projekt beteiligen. Das Team um Christian Thurmaier vom Amt für Ländliche Entwicklung begutachtete daher bei einer Rundfahrt durch die ILE die Wegsituationen und besprach sich punktuell auch mit Bürgermeistern aus der Region.
Das Ziel ist, dass die Wege inklusive Bankett solide ausgebaut werden, Wasserableitungen geplant werden und der Ausbau in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde erfolgt. Der Wegeausbau wird vom Amt für Ländliche Entwicklung mit einer Förderung von max. 80 Prozent gefördert. Im Ilzer Land rechnet man mit einer Gesamtinvestitionssumme von über 3,5 Millionen Euro für den ersten Ausbauabschnitt. Damit leistet die staatliche Förderung einen finanzstarken Beitrag zum Erhalt der Wirtschaft und Kulturlandschaft vor Ort in den Kommunen.
Bild 1 Kernweg Thurmansbang
v.l. Geschäftsleiterin der ILE Ilzer Land Dr. Carolin Pecho, Bgm. Martin Behringer, Bauwart Ingbert Haidn, Bauingenieur Stefan Weiß (beide Verband für Ländliche Entwicklung Niederbayern), Tobias Nienhaus Untere Naturschutzbehörde Freyung-Grafenau, Erik Artmann Mitarbeiter Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern, Konrad Pfoser, Geschäftsleiter Gemeinde Thurmansbang, Dr. Christian Thurmaier, Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern.
Bild2 Kernweg Schöfweg
Martin Geier der Bürgermeister von Schöfweg erläutert Erik Artmann, Dr. Christian Thurmaier (beide Amt für Ländliche Entwicklung) und Planer Manuel Paster die Wegsituation in seiner Kommune.
Bild 3 Der Grafenauer Bürgermeister Max Niedermeier und Dr. Christian Thurmaier, Amt für Ländliche Entwicklung besprechen die Wegsituation in Haus im Wald.
Bild begutachtung: Dr.Christain Thurmaier und Erik Artmann (beide Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern) begutachteten auf einer Rundreise durch die ILE Ilzer Land die Wege.
Perlesreut. „Das Ilzer Land steht für Innovationen und Fortschritt und das wird auch ohne eine Berücksichtigung in der ersten Wettbewerbsrunde „Smart Cities“ so bleiben“, betonte Manfred Eibl MdL, der 1. Vorsitzende der ILE Ilzer Land in einer ersten Reaktion auf die Ablehnung des Förderantrags der ILE. Dienstagabend waren die geförderten Projekte bekanntgegeben worden und die ILE befand sich leider nicht unter den bevorzugten Teilnehmern. Im Bereich „Interkommunale Projekte“ wurden drei Regionen, eine in NRW, eine Sachsen und für Bayern der Landkreis Wunsiedel ausgewählt.
Die Hoffnungen der ILE auf eine Berücksichtigung waren groß gewesen, vor allem, weil mit dem Landkreis Freyung-Grafenau, dem Technologie Campus Grafenau, der Universität Passau und dem Fraunhofer Institut CeRRI Berlin gewichtige Partner für das Projekt gefunden werden konnten. In sechs innovativen Bereichen wollte die ILE in den nächsten sieben Jahren auf die Gestaltung der digitalen Zukunft setzen: Regionale Wertschöpfungsketten sollten gestärkt werden. Schule und Senioren im Bereich digitale Kompetenzen mit gemeinsamen Projekten unterstützt sowie die Vernetzung der verschiedenen Projekte vor Ort verbessert werden. Die Zugänglichkeit von Informationen für Bürgerinnen und Bürger in den Rathäusern (digitales Rathaus) sollte gestärkt werden und die Infrastruktur vor Ort mit innovativen Begegnungs- und Arbeitsräumen attraktiver gemacht werden. Neue Formen der Mobilität, aber auch der Vermeidung von Mobilität durch die Stärkung von vor Ort verankerten Maßnahmen gehören dazu. Die ILE hatte ein gutes Gesamtpaket geschnürt, das viele Akteure vor Ort, ihre Ideen und ihre Begeisterung für die Region miteinbezogen hatte.
„Wir sind enttäuscht über die Entscheidung, warten jetzt aber noch auf die offizielle Begründung“, betonte Eibl. „Wir sind seit 2005 interkommunal tätig, im Bereich Digitalisierung gerade mit dem entstehenden Projekt „Ile.digital“, das der Förderung des Ehrenamts in der Region zu Gute kommen wird, sehr gut aufgestellt und sind deutschlandweit mit anderen Modellprojekten vernetzt, daher verwundert uns die Entscheidung.“ Im Vorfeld war kommuniziert worden, dass vor allem „Wissensvermittlung und Vernetzung“, aber auch robuste Organisationsstrukturen gewichtige Entscheidungspunkte seien. In beiden ist die ILE, gerade im Verbund mit dem Landkreis Freyung-Grafenau sehr gut aufgestellt. Gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut und 27 aktiven Bürgerinnen und Bürgern aus der ILE waren im Herbst/Frühjahr diese Projektideen erarbeitet worden.
Dennoch soll das geschaffene Netzwerk in Zukunft weiter ausgebaut werden. „In den Gemeinderatssitzungen wurde vielfach deutlich: Wir wollen unsere Region lebenswert und liebenswert erhalten, dazu gehört auch die Gestaltung des Wandels, der durch die Digitalisierung auf uns zukommt“, beschrieb die Geschäftsleitung der ILE Ilzer Land ihren Eindruck von den Diskussionen in den Gemeinderäten und im Kreistag Freyung-Grafenau. „Wir wollen jetzt trotz der Absage diesen Wegen gehen und versuchen mit kleineren Projekten und verschiedenen Fördergebern die Gestaltung des „digitalen Wandels“ vorantreiben“, führte sie weiter aus.
„Mit dem Weidefleischprojekt der Öko-Modellregion legen wir gerade Grundlagen für einen regionalen Wirtschaftskreislauf, der auch digital abgebildet werden soll“, fügte Eibl hinzu. Wie im Bereich der Öko-Modellregion, so finden sich auch in allen anderen elf Handlungsfeldern der ILE innovative Ansätze, die in Zukunft digital unterstützt werden.
Mobile Bühne „Ilzer Land“ eingeweiht
Projekt wird durch LEADER Gruppen Passau und Freyung-Grafenau gefördert – Unterstützung Ehrenamt
Röhrnbach. „Diese Bühne soll den Vereinen und vielen Ehrenamtlichen in unserer Region zu Gute kommen“, betonte Röhrnbachs Bürgermeister Josef Gutsmiedl bei der offiziellen Einweihung der Mobilen Bühne Ilzer Land am Kerschkirta in Röhrnbach. Gemeinsam mit dem Perlesreuter Bürgermeister Gerhard Poschinger und Manfred Eibl MdL, dem 1. Vorsitzender der ILE Ilzer Land, der gemeinsam mit den Marktgemeinden Hutthurm, Perlesreut und Röhrnbach das Projekt vorangetrieben hatte, weihte Gutsmiedl am Sonntag die Bühne ein. LAG Geschäftsführer Tobias Niedermeier übergab stellvertretend für die LEADER Ausschüsse Freyung-Grafenau und Passau die Fördertafel für die Mobile Bühne. Die Garde des SV Röhrnbach gab eine Kostprobe ihres Könnens auf der Bühne und die Gletscherfetzer, die nach der Einweihung auf der Bühne aufspielten zeigten sich ebenfalls begeistert. Manfred Eibl nutze die Gelegenheit und sang gemeinsam mit der Band der Bühne mit „Wir sand vom Woid dahoam“ ein Ständchen.
Die Mobile Bühne ist sechs auf sechs Meter groß, überdacht und fast vier Meter hoch. An Traversen können Banner, Lautsprecher und Beleuchtungstechnik angebracht werden. Die Konstruktion ist auf einem Anhänger vormontiert und kann so von einem größeren Fahrzeug zu beliebigen Standorten gezogen werden. Dabei kann sie entweder mit einer kleineren Grundfläche von 4x6m oder einer größeren mit 36 qm Grundfläche aufgebaut werden. Ob Tanzgruppe oder Blasmusik auf der Bühne sollen in Zukunft alle ihren Platz finden. Um diese hochwertige Bühne dem Ehrenamt in der Region zur Verfügung stellen zu können, stellte die ILE Ilzer Land Antrag bei den LEADER Förderern in Freyung-Grafenau und Passau und durfte sich schließlich über den positiven Bescheid freuen. Mit fast 70 Prozent wird der Erwerb der Bühne durch die europäischen LEADER Gelder unterstützt. Sie soll die Arbeit des Ehrenamts in der Region fördern und eine sichere Auftrittsmöglichkeit für Groß und Klein bieten. Die Bühne wurde dann in der Nähe von Kassel für die ILE produziert.
Ende Juni war es soweit, die Bühne wurde von einem Monteur der Firma „Stagemobil“ in den Bauhof Röhrnbach geliefert und vierzehn Bauhofmitarbeiter aus den drei Kommunen, die die Bühne innerhalb der ILE Ilzer Land finanziert haben, in Augenschein genommen und probeweise aufgebaut. Das System verspricht eine Aufbauzeit von nur zwanzig Minuten. Detailliert erklärter der Monteur die Funktionsweise der Bühne und die nötigen Handgriffe. Die Mitarbeiter der drei Bauhöfe wurden schnell „warm“ mit der neuen Präsentationsfläche.
Probeweise kam sie dann schon ein paar Tage später beim Perlesreuter Bürgerfest zum Einsatz und nachdem bei dieser Generalprobe alles gut funktionierte, wurde sie am vergangenen Sonntag eingeweiht und steht nun den Vereinen und kommunalen Festen der drei finanzierenden Kommunen und auch darüber hinaus zur Verfügung. „Wir hoffen, dass wir mit der Bühne das bunte Angebot, das unsere Vereine und Kommunen in der Region veranstalten, unterstützen zu können!“, betonte Gutsmiedl zum Abschluss.
Perlesreut. Bei der Weihnachtssitzung der ILE Ilzer Land im Wirtshaus Hafner Perlesreut wurde MdL Manfred Eibl, der ehemalige Bürgermeister von Perlesreut einstimmig zum neuen, alten Vorsitzenden der ILE Ilzer Land gewählt. Nachdem die Mitgliederversammlung die Satzungsänderung beschlossen hatte, wurde die Wahl durch den zweiten Vorsitzenden der ILE und Bürgermeister von Hutthurm Herrmann Baumann durchgeführt. Als 1. Vorsitzender kann nun nicht nur ein Bürgermeister der ILE, sondern auch ein Mitglied des Vereins gewählt werden. Mit großem Applaus reagierte das Plenum auf die Wahl und Manfred Eibl freute sich sichtlich über den großen Zuspruch. Auch die stellvertretende Landrätin Freyung-Grafenau Helga Weinberger und der stellvertretende Landrat des Landkreises Passau Klaus Jeggle gratulierten. Der Landkreis Passau ist nun auch laut der Satzung Mitglied im Gesamtvorstand der ILE, bisher wurde er jedoch ohnehin schon zu jeder Vorstandssitzung mit eingeladen. Manfred Eibl gab schließlich einen Rückblick auf die vielfältigen Aktionen im vergangenen Jahr. „Der Besuch des Bundespräsidenten war selbstverständlich der Höhepunkt“, betonte er. Alle Stationen des Besuchs waren in Ilzer Land Kommunen verortet gewesen und Eibl wertete dies auch als Auszeichnung „unserer positiven, zukunftsgewandten, gemeinsamen Arbeit“. In den Handlungsfeldern gab es sehr viel spannende Aktionen, wie der Modellworkshop des Fraunhofer Instituts, die großen Förderbescheide für Energie & Ressourcenmanagement und Land.Digital, die Möglichkeit am Landkreisstand auf der SENIORITA in Deggendorf den Notfallpass zu verteilen oder auch den Jahresausflug des Netzwerks für Senioren & Menschen mit Handicap. Der gemeinsame Auszubildende Nico Simmet hat bereits einige Stationen im Ilzer Land durchlaufen „es freut uns, hier eine kompetente Arbeitskraft im Ilzer Land gemeinsam beruflich ausbilden zu können“, betonte Eibl. „In der Öko-Modellregion stoßen wir mit dem Weidefleischprojekt ebenfalls ganz neue Türen auf“, fügte er hinzu und verwies auch auf die sehr erfolgreiche Streuobstapfelsaft-Aktion. Der Apfelsaft wurde Kindergärten und Schulen in der ILE zur Verfügung gestellt. „All das ist möglich, weil wir zusammenarbeiten und in dieser Vernetzung und der guten Kooperation liegt unsere Zukunft.“ Gemäß dem Motto, das als Ergebnis nach einer intensiven Auseinandersetzung 2018 mit dem, was das Ilzer Land ausmacht feststeht: Ilz du mit mir gehen?
Hermann Baumann, der zweite Vorsitzende der ILE dankte Manfred Eibl mit einem Geschenkkorb für sein großes Engagement und außerdem mit einem weihnachtlich leuchtenden Blumenstrauß bei der Geschäftsleitung der ILE Dr. Carolin Pecho. Eibl überreichte außerdem Werner Weny, dem Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung ein Weihnachtspräsent. Weny begleitet die ILE seit der Gründung und ist stets bei Fragen der Kommunen und der ILE als Gesamtes ein sehr kompetenter Ansprechpartner. Der gebürtige Spiegelauer fährt zum Glück immer noch gerne in die Region und er freute sich sehr über das kleine Weihnachtspräsent. Er berichtete, dass die ILE im Frühjahr drei Projekte im Kolloquium des Amts vorstellen wird. Neben dem Rückblick wurden auch die Weichen für das neue Jahr gestellt und etwa über das Förderprogramm Mobilfunk.Bayern beraten. Zum Abschluss gratulierte Hermann Baumann noch dem Röhrnbacher Bürgermeister Josef Gutsmiedl zum Geburtstag.
Perlesreut. Eine volle Tagesordnung erwartet die ILE Ilzer Land bei der Vorstandssitzung am 30. November in Perlesreut. Die stellvertretende Landrätin Helga Weinberger war ebenfalls als Vertretung des Landkreises dabei, ebenso wie Werner Weny, Leiter Zentrale Aufgaben im Amt für Ländliche Entwicklung Landau. Aber dennoch war die Tagesordnung nicht ganz alltäglich, denn der Vorsitzende der ILE Manfred Eibl war bei der Landtagswahl am 14. Oktober in den Bayerischen Landtag gewählt worden. Da die ILE laut Satzung von einem Bürgermeister geführt werden muss, eröffnete er die Sitzung unter Vorbehalt und übergab dann das Wort an den 2. Vorsitzenden Hermann Baumann. Dieser gratulierte Eibl mit einem Präsent zum Wahlerfolg und drückte die besten Wünsche der ILE für seine Arbeit in München aus. Dabei gab er einen Rückblick auf die bisherige Zusammenarbeit: „Du warst Gründer und bist ein Motor unserer Zusammenarbeit und wir hoffen du bleibst es auch weiter!“ In mehreren Wortmeldungen wurde dieser Wunsch bestätigt, vor allem, dass Eibl kommunale Interessen im Landtag einbringen könne. Daher beschloss der Vorstand in drei Wochen eine ordentliche Mitgliederversammlung mit Satzungsänderung einzuberufen. Die Änderung der Satzung soll die Integration von ehemaligen Bürgermeisterkollegen in den Vorstand und die Mitgliederversammlung ermöglichen. Dabei wird auch ein aktualisierter Passus zum Datenschutz eingefügt werden, den Volker Ernst, der Datenschutzbeauftragte der ILE vorstellte.
Außerdem gratulierte der Vorstand dem Saldenburger Bürgermeister Max König zum 60. Geburtstag und überreichte auch ihm ein Präsent. Im Anschluss daran stellte Projektmanager der Öko-Modellregion Gerhard Falter das Projekt „Weidefleisch“ vor, das bald an den Start gehen wird. Bürgermeister Max Köberl Ringelai und Projektmanager Markus Killinger vom Büro Nigl&Mader in Röhrnbach stellten die bisherigen Ergebnisse im Klärschlammprojekt anhand einer Dokumentation dar und zeigt drei mögliche Alternativen auf, die für die ILE in Frage kommen. Nigl&Mader hat sich für die ILE um eine umfangreiche Förderung beworben. In den Mitteilungsblättern werden in den nächsten Jahren wieder Energie-Tipps erscheinen, außerdem wird eine Förderdatenbank online gehen und ein Mess- und Controllingsystem an jeweils einer Beispielliegenschaft pro Kommune installiert.
Im Handlungsfeld „Digitales“ ist Volker Ernst mehrfach beschäftigt, zum einen hat er in enger Abstimmung mit Bürgermeister Martin Behringer Thurmansbang und Bürgermeister Martin Pichler Schönberg die Ausschreibung vorbereitet, die nun veröffentlicht werden kann, zum anderen berichtete er über die Planungen als Datenschutzbeauftragter der ILE. Zusammen mit Geschäftsleiterin Carolin Pecho berichtete er über den Fraunhofer Workshop im September, an dem 27 Personen aus der ILE teilgenommen hatten. Die ersten Auswertungen wurden den beiden bei einem weiterführenden Netzwerktreffen im hessischen Werra-Meißner Kreis präsentiert. An drei Standorten in Deutschland, dem Ilzer Land, eben dem Werra-Meißner Kreis und Eiderstedt im hohen Norden wurde mit innovativen Methoden eruiert, wie Leben auf dem Land in Zukunft aussehen könnte und welche Technologien dafür zum Einsatz kommen könnten. Bürgermeister Max Niedermeier Grafenau, der als Vertreter der Runde am Workshop teilgenommen hatte, berichtete ebenfalls und zeigte sich gespannt auf die Ergebnisse. Die vollständige Auswertung und die Präsentation der filmischen Begleitung des Workshops wird am 5. April in der Bauhütte stattfinden. Mobilität, Leerstände und die kreative Nutzung dieser, wie auch neue Formen des Vereinslebens waren Ansatzpunkte, die sich bereits herauskristallisieren.
Außerdem berichtete Pecho über die Planungen zum „Tag für Menschen mit Handicap 2019“, den die ILE zusammen mit dem Landkreis Freyung-Grafenau am 17. Juli im Kurpark Grafenau veranstalten wird. Es ist gelungen bereits mehrere Kooperationspartner für die Stationen zu gewinnen.
Umfangreich wurde dann die Stellensituation im Ilzer Land diskutiert. Gabriele Bergmann, die das Handlungsfeld Innenentwicklung seit einigen Jahren kompetent, kreativ und fruchtbar begleitet hatte, wird ihren Vertrag nicht erneuern. Die Runde drückte das Bedauern darüber aus und die Geschäftsleitung berichtet, dass in Abstimmung mit der Regierung von Niederbayern die Stelle neu ausgeschrieben werden soll. Innenentwicklung ist ein zentrales Thema der ILE, außerdem sollen die bisherigen Maßnahmen evaluiert und fortgeschrieben werden. Daneben soll die Förderung für die Geschäftsleitung verlängert werden. „Die Aufgaben sind außerdem seit der Beantragung so sehr angewachsen, dass überlegt werden soll neben der Geschäftsleitung eine Geschäftsstelle mit Sekretariat zu etablieren“, sagte Manfred Eibl MdL. Mit dem Vorbehalt einer Fördermöglichkeit für diese Stelle und einer Befristung stimmte die Runde zu. Außerdem wird Michael Hasenberger in Zukunft das Feld „Wirtschaft“ neben dem Feld „Existenzgründerberatung“ übernehmen, das er bisher bereits inne hat. Er berichtete aus seiner Erfahrung, dass nicht nur realisierte Gründungen zu seinem Geschäft gehören, sondern auch die Beratung an deren Ende das Ergebnis sein kann, dass ein potentieller Gründer noch nicht bereit dazu ist, zu gründen. Außerdem ist die Vernetzung mit anderen Gründungsinitiativen in Niederbayern ein Feld, auf dem er sich in Zukunft noch stärker einbringen will, um die Fördermöglichkeiten für Gründer aus der Region zu etablieren.
Bürgermeister Hermann Baumann berichtete außerdem aus der ARGE Ilztal & Dreiburgenland und blickte zufrieden auf die vergangene Großereignisse Foixmusifetz, die Krimiwanderung „Auf g’scheicht“ und die Genuss-am-Fluss Wanderung zurück. Die Krimiwanderung war so erfolgreich, dass sie im nächsten Jahr an zwei Standorten wiederholt wird. Die Runde beriet in der Folge auch über die Gesamtpläne im Punkt Tourismus des Landkreises Freyung-Grafenau und die Einbindung der bereits bestehenden Kooperationen.
Im Anschluss daran brachte Bürgermeister Max König, Saldenburg noch den Antrag ein für die angestellten Mitarbeiter eine Dienstwegversicherung abzuschließen und Bürgermeister Heinz Binder Fürsteneck informierte über die Anschaffung der sog. Systemtrenner für Feuerwehren und Wasserwarte. Diese Systemtrenner sind seit Juli gesetzlich vorgeschrieben, die ILE strebt eine gemeinsame Anschaffung der Systemtrenner an. Sie dienen dazu einen Rücklauf von Löschwasser in den Hydranten und dadurch eine potentielle Kontamination von Trinkwasser zu verhindern.
Am 1. September begann die Laufzeit eines neuen Projekts der ILE Ilzer Land. Die ILE hat sich erfolgreich im Bundesprogramm Land.Digital um die Förderung für einen digitalen Marktplatz im Ilzer Land beworben. Zum Startschuss des Projekts kam Bundesminister Andreas Scheuer persönlich ins Ilzer Land und betonte die Wichtigkeit von Digitalisierung für die Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen in Stadt und Land. 1. Vorsitzende des Ilzer Landes Manfred Eibl betonte: "Die Digitalisierung macht dann für uns Sinn, wenn der Mehrwert im Alltag der Menschen vor Ort ankommt."
Mit einem kleinen Clip zeigte das Vorbereitungsteam auf, um was es bei dem Projekt gehen wird. Max, Familienvater und Feuerwehrmann will seinen Sohn im Sportverein anmelden, einkaufen und die Jahreshauptversammlung organisieren. Wie soll er das alles machen? Online natürlich! Denn das ist das Versprechen von Ile.Digital - dort werden die Informationen zur Vielfalt vor Ort gebündelt und online sichtbar.
Gleichzeitig wurde Volker Ernst als neuer Projetkoordinator für das Handlungsfeld „Digitales“ vorgestellt. Bürgermeister Martin Behringer, Gemeinde Thurmansbang übernimmt die Leitung des Handlungsfelds. Zusammen u.a. mit Bürgermeister Max König, Gemeinde Saldenburg, dem Gründerberater Ilzer Land Michael Hasenberger sowie der Geschäftsleitung der ILE Dr. Carolin Pecho hatten sie seit eineinhalb Jahren den Antrag vorbereitet. Entstehen soll nun eine digitale Heimat für alle zwölf Ilzer Land Kommunen. Dort soll es zum einen die Möglichkeit geben, dass sich Vereine eine eigene Seite einrichten und im Hintergrund die gesamte Verwaltungsarbeit des Vereins abwickeln können, zum anderen soll es der Anlaufpunkt für Fragen zum Ilzer Land für die Menschen vor Ort werden.
Regionale Betriebe, ebenso wie Vereine und Indikativen können ihr Angebot dort einstellen und so wird immer besser deutlich: Das alles gibt es bei uns, das macht unsere Heimat lebenswert. Das Projekt läuft bis Ende Februar 2021. Die Förderung beträgt 168.000 Euro, 50.000 Euro werden die Kommunen selbst nochmals investieren. Bei der offiziellen Übergabe mit dabei waren die übrigen Ilzer Land-Bürgermeister und Repräsentation für die Handlungsfelder, die Landtagabgeordneten Max Gibis und Bernhard Roos, stv. Landrätin Renate Cerny, und Bauoberrat Werner Weny vom Amt für Ländliche Entwicklung sowie Vertreter von lokalen Firmen. Das Duo FLAC umrahmte den Festakt.
Berichte zum Startevent:
TRP1: (9.10.2018) http://www.trp1.de/digitaler-marktplatz-fuer-das-ilzer-land/
INNSIDE: (9.10.2018) https://innside-passau.de/startschuss-fuer-die-digitale-zukunft-im-ilzer-land-erfolgt/
PNP: (9.10.2018)
Perlesreut. „Nicht an Minderjährige und Hausroboter ausliefern“, stand auf dem Aufkleber und daneben ein Barcode. Der Text klebte an einer unscheinbaren grauen Schachtel und stand am Donnerstagnachmittag im Innenhof der Perlesreuter Bauhütte. Die Teilnehmer des Fraunhofer Zukunftsworkshops schmunzelten, als sie den kleinen Hinweis entdeckten. So wie dort gab es an insgesamt zwölf Stationen in und um die Bauhütte Ilzer Land etwas zum Thema Zukunft zu entdecken. Die Boxen sollen etwa dazu anregen, über Verpackungsmüll, neue Transportformen und regionale Lieferketten nachzudenken.
Wie sieht die Zukunft ländlicher Räume aus? Dazu kommen zwei Fraunhofer Institute ins Ilzer Land - das Center for Responsible Research and Inovation des Fraunhofer IAO und das Fraunhofer INT. Im Rahmen des BMBF-Forschungsvorhabens »Horizonte erweitern – Perspektiven ändern« entwickeln Bürger und Bürgerinnen im Workshop „Auf zu neuen Horizonten! Ilzer Land 2034+“ Zukunftslösungen und –bilder für ihre Region.
Die Zukunft bietet ländlichen Räumen große Chancen. Neue Technologien können helfen, die Lebensqualität in ländlichen Räumen weiter zu steigern, wirtschaftliches Handeln zu fördern und die lokale Gemeinschaft zu stärken. Doch wie können Zukunftslösungen aussehen, die die individuellen Bedarfe der ländlichen Räume in allen Bereichen aufnehmen? Das wollten an den beiden Tagen Ilzer Land und Fraunhofer von ihren Bürgerinnen und Bürgern wissen. „Die Teilnehmer kommen alle aus ganz unterschiedlichen Bereichen. Wir haben Männer und Frauen, Senioren und Studenten, Lehrer, Selbstständige, Kreativarbeiter, Mütter und Väter, Umweltschützer, alleinstehende und Ehrenämtler, Jugendbeauftragte, Bürgermeister, Gemeinderäte, Sportvereinsbegeisterte und vieles mehr dabei“, erklärt Carolin Pecho, die Geschäftsführerin Ilzer Land e.V. Das Ilzer Land hat sich um den Zukunftsworkshop beworben und wurde als eine von drei Regionen in Deutschland dafür ausgewählt. Die Teilnehmer sollten einen möglichst guten Durchschnitt der lokalen Bevölkerung abbilden. Das Fraunhofer Team war mit einem Filmteam angereist, das den Zukunftsworkshop dokumentiert und im nächsten Jahr einen kleinen Filmbeitrag dazu veröffentlichen wird, außerdem wird es eine Broschüre geben, in der die Ergebnisse und Bedarfe dokumentiert werden. Am ersten Tag ging es durch einen Zukunftsparcour. In der lokalen Seniorentagesbetreuung ging es zum Beispiel anhand von fiktiven Bewerbungsgesprächen darum, dass das Arbeitsfeld Pflege in Zukunft vielen zur Verfügung stehen wird. Im Rathaus gab es eine Station zum Thema moderne Verwaltung und im lokalen Landmarkt eine Station zu regionaler Wertschöpfung. Überall gab es etwas zum Anfassen: Designartefakte nennt das Fraunhofer Institut diese Objekte. Denn anhand dieser spekulativen Artefakte sollen Ideen darüber in den Köpfen der Teilnehmer entstehen, wie Zukunft aussehen kann.
Um die Einzelprojekte auch in einen größeren Zusammenhang einzubetten, waren schon im Vorfeld mit einigen Personen aus der Region lange Telefoninterviews geführt worden. Die dort getroffenen Aussagen waren in Zukunftsbilder überführt worden: Etwa die Idee einer Symbiose von Stadt und Land oder einer „digital verwurzelten Region“, die sehr viele kleine lokale Zentren aufweist.
Am zweiten Tag wurden die Stationen des Vortags in einem Spielszenario von den unterschiedlichen Gruppen weiter betrachtet, nämlich dahingehend welche Strategie diese Idee zum Erfolg führen kann. In kurzen Abschlusssketchen wurden dann Zukunftssituationen szenisch dargestellt: Da kam etwa ein vollautomatischer Notarzt- und Operationswagen zum Einsatz, die App „Ilzi“, die Urlauber und Einheimische mit Mobilitätsangeboten und Waren versorgt und die Idee von mitwachsenden Wohnformen und neuen Gemeinschaftsorten wie einer gemeinsamen Hausbank mit WLAN Anschluss und vegane Lederhosen wurden präsentiert. Die Bürgermeister der Ilzer Land Gemeinden, die stellvertretende Landrätin Freyung-Grafenau Helga Weinberger und Roland Spiller, Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung Landau informierten sich interessiert über die Befunde.
Manfred Eibl, der Vorsitzende Ilzer Land e.V. überreichte der Leiterin des Projekts Prof. Dr. Martina Schraudner als Dank für die gute Zusammenarbeit am Schluss noch eine Schnupfermaschine, die dann auch gleich ausprobiert wurde.
Die Ergebnisse des Workshops werden in die Entwicklung neuer Strategien für den Technologietransfer integriert, um wünschenswerte Zukunftslösungen für ländliche Räume zu entwickeln. Denn Zukunft passiert nicht einfach so. Vielmehr dienen Zukunftsbilder als „Wegweiser“ und schaffen Orientierung. Sie unterstützen Kommunen und ihre Bürgerinnen und Bürger in ländlichen Räumen, vorausschauende Strategien und Maßnahmen in ihrer Region zu initiieren, die von Vielen gewünscht und getragen sind. Und sie unterstützen die Wissenschaft, neue Innovationen zu entwickeln oder passende existierende Lösungen zu identifizieren, die die Menschen in der Gestaltung Ihrer Zukunft unterstützen.
Innernzell. „Ich freue mich auf die Aufgabe und bedanke mich bei Ihnen für die Chance, die sie mir geben“, sagte Nicola Simeth zu den Bürgermeistern Ilzer Land während der Vorstandssitzung. Er wird am 1. September als erster gemeinsamer Auszubildender im Ilzer Land unterwegs sein. Dabei wird er alle zwölf Kommunen kennenlernen und auch die gemeinsame Arbeit in der ILE. Der vierunddreißigjährige Innernzeller wird die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten auf zwei Jahre verkürzt absolvieren, weil er sie als Umschulungsmaßnahme angeht.
In Absprache mit der Agentur für Arbeit, der DAA und der BVS hatten die Bürgermeister von Innernzell Josef Kern und von Schönberg Martin Pichler das Projekt im Frühjahr auf den Weg gebracht. Koordiniert wird es vom Adolf Hackl, der für die Personalangelegenheiten der VG Schönberg verantwortlich ist und Carolin Pecho, der Geschäftsführerin Ilzer Land. Hackl freute sich über die Kooperationsbereitschaft der Kommunen und drückte die Hoffnung aus, dass Simeth mit dieser Ausbildung auch eine gute Chance im regionalen Arbeitsmarkt haben wird. In der Vorstandssitzung im Februar wurde beschlossen, dass die Ausbildungszeit von Herrn Simeth im Ilzer Land realisiert werden wird. Die VG Schönberg übernimmt offiziell das Ausbildungsverhältnis, die Ilzer Land Kommunen haben mit der VG einen Kooperationsvertrag geschlossen.
„Es ist ein Modellversuch, dem hoffentlich weitere gemeinsame Projekte im Bereich der Ausbildung folgen werden“, betonte Vorsitzender Manfred Eibl und wünschte Simeth viel Erfolg für den Einstieg. Seinen ersten Einsatz wird Simeth im Markt Hutthurm haben. Unterbrochen von den berufsschulischen Ausbildungsphasen, wird er dann in den nächsten beiden Jahren das Ilzer Land kennenlernen und auch auf dem gemeinsamen Blog auf der Homepage Ilzer Land von seinen Erfahrungen berichten.
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Gemeinsam werden die zwölf Kommunen im Ilzer Land die Ausbildung von Nicola Simeth übernehmen. „Es ist ein Modellversuch, dem hoffentlich weitere gemeinsame Projekte im Bereich der Ausbildung folgen werden“, betont Manfred Eibl 1. Vorsitzender Ilzer Land e. V. v.l. Mario Hobelsberger 2. Bgm. Schöfweg, Heinz Binder Bgm. Fürsteneck, Max Köberl Bgm. Ringelai, Max Niedermeier Bgm. Grafenau, Adolf Hackl Leiter Personalabteilung VG Schönberg, Nicola Simeth, Edeltraud Stegbauer-Wagner 2. Bgm. Hutthurm, Manfred Eibl Vorsitzender Ilzer Land, Bgm. Perlesreut, Werner Weny Amt für Ländliche Entwicklung, Josef Kern, Bgm Innernzell,Christian Süß Bürgermeister Eppenschlag.
Wir haben uns sehr über den Besuch unseres Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in der Perlesreuter Bauhütte gefreut.
Am 18. Juli durften wir unsere gemeinsame Arbeit bei einem Empfang vorstellen und uns mit ihm über die Chancen des ländlichen Raums unterhalten.
Heinz Binder, Bürgermeister von Fürsteneck feierte seinen Geburtstag zusammen mit dem Bundespräsidenten und seinen Kollegen. Mit einem Glas Sekt stießen alle auf Binders Ehrentag an.
Werner Weny, Leiter Zentrale Dienste im Amt für ländliche Entwicklung erläuterte die unterschiedlichen Handlungsfelder der ILE.
Saldenburg. Auf einer großen Karte, die eigens für dieses Projekt erarbeitet wurde, sind die sog. Kernwege im Ilzer Land eingezeichnet. Dafür wurden in jeder der zwölf Ilzer Land Kommunen Wege begangen, erfasst, fotografiert und bewertet. Entstanden ist dadurch ein sog. Kernwegenetzkonzept, das nun Handlungsaufforderungen für die Zukunft erhält. Aber, das wurde bei der Bestandsaufnahme im Ilzer Land deutlich: Wegebau ist nicht günstig zu haben. Allein die Wege, die in den zwölf Kommunen als unbedingt und zeitnah zu bearbeiten gemeldet wurden, belaufen sich auf eine Gesamtsumme, inklusive der Ausgleichsflächen, von über 4 Millionen Euro.
Das Kernwegeprojekt wird im Amt für ländliche Entwicklung (ALE) in Landau koordiniert. Der verantwortliche Mitarbeiter Michael Kreiner war in der aktuellen Vorstandssitzung Ilzer Land zu Gast, um über den Stand des Projekts zu referieren. Er zeigte zunächst den Finanzrahmen auf. Für das nächste Jahr stehen ihm für alle 16 kommunalen Verbände (ILEn/Integrierte ländliche Entwicklung) in Niederbayern lediglich 2 Millionen Euro zur Verfügung. Dabei werden alle Kommunen, ungeachtet ihrer Finanzstärke gleichbehandelt, außerdem existiert noch kein Schlüssel, wie die ILEn untereinander bewertet werden, also ob eine ILE mit nur vier Mitgliedsgemeinden und eine ILE, wie das Ilzer Land mit zwölf kooperierenden Kommunen gleichbehandelt werden. Kreiner zeigte weiterhin auf, dass die ILEn selbst entscheiden müssten, welche ihrer Wege gemeldet würden, die Auswahl könne das Amt nicht für sie treffen. Diese Aussagen erzeugten deutlichen Unmut, den die Bürgermeister auch zum Ausdruck brachten. Ohne konkrete Vergabekriterien und Aussagen darüber wie die Gewichtung der ILEn untereinander vorgenommen wird, werden sie ein internes Ranking nicht vornehmen, das machten sie einstimmig deutlich.
Kreiner zeigte außerdem auf, dass das Vergabeverfahren, sobald ein Weg gemeldet wird, nicht einfach sei. Die nach wie vor steigenden Baukosten verhindern oft einen zügigen Baustart, außerdem müssen Bodengutachten und in einigen Fällen auch Gutachten der Unteren Naturschutzbehörde eingeholt werden. Die Kommunen müssen außerdem vorab die Grundstücksverhältnisse klären und die notwendigen Ausgleichsflächen ausweisen. Kreiner zeigte der Runde außerdem die Liste der bereits gemeldeten Wege. Sollte sich der Finanzrahmen für das Projekt nicht drastisch erhöhen, werden die Wege, die aus der ILE gemeldet werden können, frühestens Anfang der 2020er Jahre Berücksichtigung finden können. Viele der Bürgermeister wiesen darauf hin, dass das für „ihre“ Wege zu spät sei. Allerdings betonten sie auch, dass ihnen geholfen sei, eine solide Zeitaussage zu bekommen, falls sie melden, wann der Weg in Angriff genommen werden wird. Damit könnte Planungssicherheit in das Projekt kommen. Das Thema Kernwege wird bereits seit 2014 zum Teil kontrovers diskutiert. Der Ausbau soll an vielen Stellen die land- und forstwirtschaftliche Nutzung der Wege unterstützen, aber an anderen auch eine touristische Nutzung parallel dazu gefahrlos für alle Seiten ermöglichen. Der Vorsitzende des Ilzer Lands Manfred Eibl appellierte an Kreiner die Äußerungen der Diskussion weiterzugeben und bat darum Kriterien zu erarbeiten, wie die Vergabe in Zukunft geschehen könne.
Richtige Fragen – neue Antworten
Ergebnispräsentation des Fraunhofer Modellworkshops – Verabschiedung Roland Spiller - Innovationsbox vorgestellt
Perlesreut. „Die Fraunhofer Gesellschaft ist dafür bekannt die richtigen Fragen zu stellen und neue Antworten darauf zu geben. Sie stehen für Zukunftsprojekte und es freut uns sehr, dass Sie sich entschieden haben mit unserer Region und besonders hier dem Ilzer Land zusammenzuarbeiten“, betonte Landrat Sebastian Gruber bei der Präsentation der Ergebnisse des „Zukunftsworkshop Ilzer Land 2034+“ in der Bauhütte Perlesreut. Im Herbst 2018 hatten das Fraunhofer INT und das Fraunhofer CeRRI mit Teilnehmern aus dem gesamten Ilzer Land gefragt: Wie soll das Ilzer Land 2034 aussehen, welche Innovationen braucht es und wie wollen wir gemeinsam die Zukunft gestalten? Mit zwei kurzen Filmen wurde der Tag den Teilnehmern nochmal sehr vergnüglich vor Augen geführt.
Der Vorsitzende der ILE Manfred Eibl, MdL freute sich sehr über das große Interesse aus der Region sowohl an dem Workshop, als auch an der Präsentation am Freitag. „Unsere Zukunft kann nur gemeinsam, im Austausch miteinander gestaltet werden.“ Er begrüßte im Namen der ILE Bürgermeister daher Landrat Sebastian Gruber, den 2. Landrat des Landkreises Passau Klaus Jeggle und den Leiter des Sachgebiets Städtebau bei der Regierung von Niederbayern Rolf-Peter Klar. Eibl begrüßte besonders den Amtsleiter des Amts für Ländliche Entwicklung Landau Roland Spiller sowie den Leiter für Zentrale Aufgaben im Amt Werner Weny. Eibl hatte einen Korb dabei: „Roland Spiller verlässt das Amt in Richtung Ministerium, er ist heute das letzte Mal in seiner „alten“ Funktion im Ilzer Land, darum möchten wir Dir aus jeder Kommune eine Kleinigkeit mit auf den Weg geben, als großes Dankeschön für die Beratung, Begleitung und Zusammenarbeit der letzten Jahre“, führte Eibl aus. Roland Spiller bedankte sich sehr „Es werden neue Aufgaben auf mich zukommen, aber die Erfahrungen aus der vielfältigen ILE Arbeit sind etwas, das ich besonders gerne auch bei meinen zukünftigen Aufgaben einbringen werde.“
Prof. Dr. Martina Schraudner, die Leiterin des Projekts „Horizonte erweitern – Perspektiven ändern“ präsentierte im Anschluss gemeinsam mit den Projektmitarbeitern Dr. Fabian Schroth, Gesine Last (beide CeRRI) und Philip Sendrowski (INT) die Befunde. Wer jedoch einen dicken Report erwartet hatte oder zumindest eine mehrseitige Broschüre, sah sich spätestens getäuscht, als Last eine kleine, grüne Papierschachtel hochhielt, auf der zu lesen war: „Die Box – Dialog fördern, Ziele entwickeln, Maßnahmen ableiten.“ „Wir haben drei Workshops in Deutschland durchgeführt. Insgesamt haben jeweils 24 Personen teilgenommen und wir haben über 800 Seiten geschriebene Bewertungsbögen zurückbekommen, außerdem haben die elf begleitenden Wissenschaftler ebenfalls ihre Beobachtungsbögen ausgefüllt, nochmal fast 400 Seiten, das heißt, wir hatten eine Menge Material zur Auswertung vorliegen“, erklärte sie. Bei der Auswertung wurde zum einen danach geschaut, was alle drei Regionen ähnlich bewegt, aber auch nach den Unterschieden. Plattformlösungen – also gesammeltes, gemeinsam präsentiertes Wissen aus der Region zu einem Thema, etwa Mobilität, Einkaufen oder Tourismus, wurden in allen drei Regionen oft genannt. In der Box gibt es dafür nun eine „Spielkarte“. Analog dazu gibt es das für viele weitere Zukunftstechnologien, die ebenfalls im ländlichen Raum als Bedarf genannt wurden. „Zusätzlich zu den Technologien haben wir auf Basis der Befragungen und des Workshops sechs Handlungsfelder für die Zukunft identifiziert, in denen ein besonders Potential für das Ilzer Land liegt“, erklärte Schroth.
Für jedes der sechs Handlungsfelder hatten die Wissenschaftler gemeinsam mit der Geschäftsleitung der ILE Dr. Carolin Pecho einen Paten gewonnen. An Thementischen zeigten diese auf, welche Entwicklungen es in dem jeweiligen Bereich bereits gibt und diskutierten mit interessierten Teilnehmern darüber, welche sich noch entwickeln könnten. Die sechs Felder sind: „Vernetzung vorantreiben“, in dem es um die Vernetzung von Mobilität mit Angeboten der Daseinsvorsorge geht und das Sonja Weigerstorfer vom Projekt iMona, das sich mit ebensolchen Fragen im Landkreis Freyung-Grafenau beschäftigt, betreute. Um das Feld „Innovationsfähigkeit ausbauen“, bei dem es um verstärkte Kooperation mit lokalen und überregionalen wissenschaftlichen Einrichtungen, die Förderung von Gründern und „Industriepartnerschaft als Innovationstreiber“ geht, nahm sich Michael Hasenberger an. Der Projektleiter des HF Wirtschaft besprach sich am Tisch etwa auch mit Franz Wilhelm, dem Geschäftsleiter des Technologiecampus Grafenau. Dr. Klaus Bauer, der das Feld der Innentwicklung betreut, stand als Pate für das Feld „Vielfältige Gemeinschaft fördern“, das neben den baulichen Aspekten auch die Belebung der Objekte in den Blick nimmt. Volker Ernst, der für die ILE das Projekt „Ile.digital“ vorantreibt, stellte dies im Rahmen des Handlungsfelds „Wert regional schöpfen“ vor, das er gemeinsam mit Peter Ranzinger, dem Klimabeauftragten des Landkreises Passau und Gerhard Falter, dem Projektleiter „Öko-Modellregion“, bearbeitete. Im Feld „Strahlkraft entwickeln“ geht es um das touristische Potential für die Region selbst. Wie kann die Präsentation der Region, auch das Heimatgefühl in der Region stärken? Damit beschäftige sich Alois Dorfner, der die ARGE Ilztal&Dreiburgenland im Feld Tourismus berät und der an seiner Station angeregt etwa mit Regionalmanager Stefan Schuster diskutierte. Carolin Pecho übernahm als Patin das Feld „Wurzeln und Identität wertschätzen“, in dem es um Veranstaltungsformate vor Ort geht.
„Ein ganz besonderes Ergebnis im Ilzer Land ist das Handlungsfeld „Wurzeln und Identität stärken“, sagt Schroth. „In keiner der anderen Regionen wurde als Erfolgsfaktor für Innovation im Ländlichen Raum das genannt, was im Ilzer Land gleich mehrfach benannt wurde: Die Menschen. Die Teilnehmer geben an, dass die Menschen mit Freude hier leben, sich gerne sozial und im Verein engagieren und auch für neue Ideen offen sind und diese weiterspinnen und nutzen.“ Schraudner zeigte auf, dass die Kooperation von wissenschaftlichen Einrichtungen vor Ort und mit Fraunhofer Möglichkeiten auch für die Zukunft sein können, um überregional und zukunftsorientiert im Dialog zu bleiben. „Deshalb gibt es nicht einen kurzen Bericht, sondern die Handlungsfelder kommen als Spiel daher, in dem spielerisch die Zukunft der Region und passgenaue Projekte entwickelt werden können“, meinte sie. „Mit den Karten, den Handlungsfeldern und den möglichen technologischen Entwicklungen sollt ihr bei zukünftigen Entscheidungen ein Tool an der Hand haben, das euch beim vernetzten Nachdenken über die Region unterstützt“, betonte Last. Philip Sendrowski, der am INT das Spiel entwickelt hatte, meinte: „Die spielerische Herangehensweisen kommt üblicherweise aus einem Sicherheits- und Verteidigungskontext, aber sie kann hier sehr gut auch auf ländliche Räume übertragen werden.“ In einer angeregten Diskussionsrunde kamen die Teilnehmer anschließend ins Gespräch und entwickelte bereits neue übergreifende Ideen, wie Zusammenarbeit auch zwischen einzelnen lokalen Projekten besser funktionieren kann. Zum Abschluss bedankte sich Pecho sehr bei den Fraunhofer Mitarbeitern und drückte die Hoffnung aus, die Kooperation auch mit ihnen über die Präsentation der Ergebnisse hinaus weiterführen zu dürfen. Oder wie eine Teilnehmerin im Film sagt: „Wir sind hier im Bayerischen Wald, aber wir sind nicht hinterm Mond. Wir sind grundsätzlich offen für Neues“
Thurmansbang. Mit der Überreichung der Einleitungsurkunde an den Thurmansbanger Bürgermeister Martin Behringer startete Roland Spiller, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Niederbayern, die Flurneuordnung Thurmansbang-Rabenstein. „Mit diesem Projekt zeigen wir, dass die Fördermittel landkreisübergreifend in die ländliche Wege investiert werden“, so Spiller. Dieser Kernweg ist Bestandteil der Kernwegekonzepte der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Ilzer Land und der benachbarten ILE Passauer Oberland. Für die Durchführung des Verfahrens stellt das Amt Fördermittel von Bund und Land in Höhe von insgesamt mehr als 500 000 Euro bereit.
Manfred Eibl, Erster Bürgermeister des Marktes Perlesreut und Vorsitzender des Vereins Ilzer Land e.V. erinnert an die Anfänge des Konzepts „Kernwegenetze im Ilzer Land“ vom Sommer 2014. Seit dieser Zeit sind zahlreiche Besprechungen mit dem Planungsbüro BBV LandSiedlung GmbH und Sitzungen in Lenkungsgruppen und Gremien abgehalten worden, um die Projekte voranzutreiben. Umso mehr freut es ihn, dass nun die Weichen für die erste wichtige Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen im Ilzer Land durch die Flurneuordnung Thurmansbang-Rabenstein gestellt sind. Sein Dank gilt auch der ILE Passauer Oberland und der Gemeinde Fürstenstein, die mit ihrem Einverständnis zur Maßnahmenumsetzung und Abschöpfung höherer Fördermittel ganz wesentlich beigetragen haben.
Bürgermeister Martin Behringer zeigt sich erfreut über die Aufnahme ins Förderprogramm. Dadurch ist dieser wichtige Straßenausbau erst möglich. Allein aus Haushaltsmitteln könnte die Gemeinde Thurmansbang diesen „Kernweg“ weder ausbauen noch finanzieren.
Bereits seit Monaten haben die Gemeinden Thurmansbang und Fürstenstein dieses 1,3 Kilometer lange Wegestück auf ihrer Wunschliste. Er dient als Verbindung zwischen der Kreisstraße PA 33 bei Loderhof und dem Ortsteil Rabenstein. Bemerkenswert ist: Es wurde von der ILE Ilzer Land, zu der auch die Kommunen Eppenschlag, Fürsteneck, Grafenau, Innernzell, Perlesreut, Ringelai, Röhrnbach, Saldenburg, Schöfweg, Schönberg sowie Hutthurm (Landkreis Passau) gehören, favorisiert. Aber auch die Gemeiden der ILE Passauer Oberland profitieren vom Wegeausbau. „Es freut uns, wenn auch die Bürgermeister von Aicha v. Wald, Büchlberg, Eging a. See, Neukirchen v. Wald, Ruderting, Salzweg, Tiefenbach, Tittling, Witzmannsberg und Windorf die Bedeutung dieser Baumaßnahme erkennen“, so Projektbegleiter Johann Jobst vom Amt. Die Straße biegt am Südrand von Rabenstein nach Osten ab und mündet westlich von Loderhof auf die Kreisstraße PA 33.
Die beteiligten Grundeigentümer wurden in die Planung mit einbezogen, um den größtmöglichen Nutzen für die landwirtschaftlichen Betriebe zu erreichen und die Waldgrundstücke optimal zu erschließen. Die Planung übernimmt der Verband für Ländliche Entwicklung Niederbayern. Roland Spiller betonte zum Schluss noch die Wichtigkeit dieser Infrastrukturmaßnahme für den Ländlichen Raum, besonders hier für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe. Spiller: „Gemeinsam konzipieren wir ein gemeindeübergreifendes Kernwegenetz mit hoher Ausbauqualität, um so den aktuellen Anforderungen einer zunehmend überbetrieblich organisierten und überörtlich tätigen Land- und Forstwirtschaft Rechnung zu tragen“.
Hutthurm. „Wir wünschen Ihnen auf Ihrem Weg alles Gute“, mit diesen Worten verabschiedete der Vorsitzende des Ilzer Landes Manfred Eibl die scheidende Geschäftsführerin Valeska von Karpowitz nach der Vorstandssitzung des Ilzer Landes am 22. Februar in Hutthurm. Von Karpowitz verlässt den Verein am 28. Februar 2018 und übergibt die Stelle damit vollständig an Carolin Pecho, die bereits seit 1. Februar im Ilzer Land beschäftigt ist. Von Karpowitz wird in Zukunft im Journalismus tätig sein. Vieles wurde im letzten Jahr von von Karpowitz angestoßen und durchgeführt und neue Projekte stehen an. Anfang Februar startete etwa der Markenentwicklungsprozess mit den Leitfragen: Für was steht das Ilzer Land? Zusammen mit Atelier & Friends in Grafenau will das Ilzer Land damit seine Identität noch gezielter nach außen tragen. Außerdem hat sich das Ilzer Land im Bundesprogramm Land.Digital beworben und ist im Forschungsprojekt „Natur statt Medizin“ aktiv. Dieses Projekt startet im Frühjahr 2018.
Ende Februar übergab Valeska von Karpowitz die Stelle an Dr. Carolin Pecho, die zur Einarbeitung bereits seit einem Monat mit in der Geschäftsstelle arbeitet. Die promovierte Historikerin kommt aus dem Ilzer Land und war seit einiger Zeit als freie Mitarbeiterin verschiedener Pressemedien und als Zeremoniegestalterin tätig. Sie dankte von Karpowitz für die gute Einarbeitung in die vielfältigen Themen und freut sich auf die Herausforderung. Verschiedene Schulungen für Senioren- und Jugendbeauftragte stehen in nächster Zeit ebenso an, wie die Organisation der Fördermittel und Mitarbeit bei den großen Projekten der interkommunalen Zusammenarbeit.
Im Ilzer Land geht das Pilotprojekt für die Umrüstung von mechanischen Zählern auf Ultraschallwasserzähler in die Umsetzungsphase. Mit dabei sind die zehn Mitgliedsgemeinden Röhrnbach, Saldenburg, Perlesreut, Fürsteneck, Ringelai, Thurmansbang, Innernzell, Eppenschlag, Schöfweg und Hutthurm. Vorbereitend hierfür trafen sich die Geschäftsleiter und Wasserwärter mehrfach, auch gemeinsam mit einem Firmenvertreter der Diehl Metering GmbH, um alle wesentlichen Fragen und Rahmenbedingungen abzuklären. Am 10. Juli war es schließlich soweit als die Geschäftsleiter und Wasserwärter der am Projekt teilnehmenden Ilzer Land Gemeinden zur Umsetzungsbesprechung zusammenkamen, um alle weiteren Schritte festzulegen.
Vereinfachung der Auslesung
Die für die jährliche Verbrauchsabrechnung benötigten Zählerstände müssen von den Bürgern der beteiligten Gemeinden nicht mehr per Postkartenverfahren übermittelt werden, sondern werden im Vorbeifahren exakt zum jeweiligen Stichtag (abhängig von der Gemeinde: jährlich 30.06 bzw. 31.12) von den Mitarbeitern des Versorgers mittels eines Funkempfängers sowie eines mobilen Auslesegeräts erfasst und automatisch in die jeweiligen Gemeinde-Abrechnungssysteme übertragen. Sollte der Bürger für eigene Zwecke den Zählerstand ablesen wollen, ist dies über das digitale Display des Ultraschallwasserzählers jederzeit möglich. Durch die automatisierte „Drive-by“-Auslesung wird eine verlässliche Verbrauchsabrechnung für den Bürger sichergestellt. Die Kunden, als auch das ILE Ilzer Land sparen damit Zeit und Kosten – Übertragungsfehler sowohl bei der Übermittlung der Verbrauchsdaten via Postkartenverfahren, als auch bei der manuellen Übertragung in die verschiedenen Abrechnungssysteme der Gemeinden werden vermieden. Aufwendige Nachfassaktionen sind nicht mehr notwendig.
Exakte Verbrauchsmessung durch Ultraschalltechnologie
Das Ultraschall-Messprinzip kommt ohne bewegliche Zählerteile aus, was den statischen Wasserzähler resistent gegenüber Verunreinigungen und Ablagerungen macht – somit wird auch nicht das Anlaufverhalten auf lange Sicht negativ beeinflusst. Selbst kleinste, unkontrolliert abfließende Wassermengen (z.B. durch Leckage oder defekte Toilettenspülung) werden von den Zählern erfasst und als Alarmmeldung auf dem Display angezeigt.
Die Langlebigkeit der Zähler hat einen positiven Einfluss auf die Umwelt. Bei den bisher eingesetzten mechanischen Wasserzählern ist ein Zählerwechsel nach 6 Jahren notwendig, da eine Verlängerung der Eichgültigkeit nicht möglich war.
Da der HYDRUS Ultraschallwasserzähler keine beweglichen Teile enthält und eine Batterielebensdauer von mehr als zwei Eichperioden, sprich mindestens 12 Jahren vorzuweisen hat, kann eine Verlängerung der Eichgültigkeit mittels Stichprobenverfahren realisiert werden.
Datensicherheit
Ultraschallwasserzähler bieten nicht nur eine höhere Messgenauigkeit, sondern senden auch die zur Erstellung der Abrechnung benötigten Verbrauchsdaten verschlüsselt per Funk nach der datenschutzrechtlichen Empfehlung des Bayerischen Staatsministerium des Inneren, für Bau und Verkehr. Die im HYDRUS Ultraschallwasserzähler verwendete OMS Generation 4 mit Security Profile B, Mode 7, garantiert höchste Datensicherheit. Über sogenannte Session Keys wird jedes einzelne Datentelegramm mit einem neu berechneten Schlüssel eigens verschlüsselt, sodass keinerlei Rückschlüsse auf das persönliche Nutzverhalten gemacht werden können – denn übermittelt werden lediglich die Zählernummer, der Zählerstand sowie eventuelle Fehlermeldungen.
Das Funksignal des Ultraschallwasserzählers wird in regelmäßigen Abständen gesendet und dauert nur 4 Millisekunden (0,004 Sekunden). Die Leistung dieses Signals liegt mit 7 Milliwatt (0,007 Watt) deutlich unter der Leistung beispielsweise eines schnurlosen Telefons (DECT-Standard) mit 250 Milliwatt oder eines Babyphons (ca. 10 Milliwatt) und ist daher unbedenklich. Ein Handy sendet während eines Gesprächs sogar mit 1000 – 2000 Milliwatt.
Portallösung
Zur Verwaltung der Ablesedaten nutzen die am Projekt teilnehmenden Ilzer Land Gemeinden die webbasierte Zählerdatenmanagement-Software IZAR PLUS Portal. Das IZAR PLUS Portal ermöglicht die Organisation aller Prozesse auf einen Blick – von der Zählerauslesung über Datenmanagement und Analyse bis hin zur Vorbereitung der Rechnungsstellung. Das Portal wird bequem und online „as a service“ genutzt, also als Dienstleistung, das kontinuierlich gepflegt und aktualisiert wird. Die Server-Infrastruktur, auf der das IZAR PLUS Portal betrieben wird, ist nach ISO 27001 zertifiziert. Der Zugriff rund um die Uhr, von jeder Gemeinde und mit jedem Betriebssystem erhöht die Flexibilität und Schnelligkeit zur Überwachung der Zählerdaten und Ausleseprozesse.
Pilotcharakter
Da die Ilzer Land Gemeinden mit dem Projekt Digitale Wasserzähler als interkommunaler Verbund Pilotcharakter aufweisen, wird jeder einzelne Zähler mit einem ganz besonderen Emblem ausgezeichnet – dem Logo der ILE Ilzer Land. Wann der Ilzer Land Wasserzähler in eigenen Händen gehalten werden kann, darüber werden die Ilzer Land Gemeinden noch genauer informieren. In einigen Gemeinden ist eine Umstellung noch in diesem Jahr vorgesehen.
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